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Mit Blumen verbinden wir in erster Linie Schönheit, Duft und Freude.
Dass Schnittblumen auch viel mit Globalisierung zu tun haben, ist weniger bekannt.

Ca. 80 % der in Deutschland verkauften Schnittblumen werden importiert; oft aus Ländern wie Kolumbien, Kenia und Ecuador, wo die Produktionsbedingungen alles andere als „rosig“ sind: Die ArbeiterInnen arbeiten meist für Hungerlöhne, bekommen keinen Urlaub, haben keine festen Arbeitsverträge und arbeiten oft mehr als 48 Stunden pro Woche. Wer in einer Gewerkschaft mitarbeiten will, gefährdet seinen Arbeitsplatz. Größtenteils werden die Blumen von Frauen produziert und verpackt.


Massiver Pestizideinsatz gefährdet die Gesundheit der ArbeiterInnen und deren Umwelt. 1998 wurde das Flower-Label-Programm (FLP) gegründet. Dieses Programm legt Richtlinien für die menschenwürdige und umweltschonende Blumenproduktion fest. Es umfasst soziale und ökologische Standards und überwacht ihre Einhaltung in der internationalen Blumenproduktion. Blumenfarmen, die im Flower-Label-Programm mitarbeiten, müssen u.a. folgende Standards erfüllen:

Gewerkschaftsfreiheit
Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
Festverträge und überdurchschnittliche Sozialleistungen
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
Verantwortlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen
Verbot von hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln


Aber nicht nur in den Ländern des Südens werden Blumen produziert, sondern auch in Deutschland und den Niederlanden. Das bedeutet, dass es neben dem FLP-Siegel noch andere Siegel gibt, die über den Anbau und die Behandlung von Zierpflanzen Auskunft geben. Die meisten Öko-Schnittblumen sind mit dem Bioland-Güteland-Siegel zertifiziert. Sie garantieren das höchste Maß an nachprüfbaren Umweltstandards. Die Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutz-Düngemitteln wird überflüssig, weil die Blumen in möglichst intakten Ökosystemen angebaut werden. Die Blumen müssen auch keine weiten, energieverbrauchende Transportwege zurücklegen und schaffen somit Arbeitsplätze für Menschen in der näheren Umgebung.

Ferner gibt es das Grüne Zertifikat (DGZ), das den VerbraucherInnen im Bereich des konventionellen Blumenanbaus Hinweise auf umweltgerechte Produktion gibt. Dieses Umweltlabel geht über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und garantiert, dass die Betriebe im Hinblick auf Düngung, Pflanzenschutz und Energieverbrauch nachhaltig arbeiten. In den Niederlanden gibt es das „Umweltprogramm Zierplanzen“, kurz MPS-Siegel. Dieses Siegel gibt auch Hinweise auf ökologisch verantwortliche Produktionsmethoden, und zwar von der Zucht der Blume bis hin zu ihrem Verkauf.