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Obwohl es bereits viele tausend Schönheits- und Körperpflegeprodukte gibt, forscht die kosmetische Industrie unermüdlich an neuen chemischen Wirkstoffen. Dabei geht es darum, Modetrends zu folgen oder neue zu setzen oder den Konsumenten mit vorgeblichen Neuheiten zu locken: Die neuen Sommerfarben der Lidschatten-Kollektion, das Shampoo mit der garantierten Anti-Schuppenformel oder das ultrafeste Haargel lassen die Kassen der Hersteller klingeln.

Tierversuche sollen die Unbedenklichkeit der Kosmetika garantieren und vor möglichen gesundheitlichen Schäden durch ein neues Produkt schützen. Oft werden die Rohstoffe zu unfairen Handelsbedingungen in ärmeren Ländern erworben, bei der Produktion, Verpackung und beim Transport der Kosmetika werden Unmengen an Ressourcen verbraucht – ganz abgesehen von den gesundheitlichen Risiken und Umweltschäden, die durch den Einsatz chemischer Substanzen hervorgerufen werden.

Nachhaltige Körperpflegeprodukte zeichnen sich durch folgende Kriterien aus:

Ökologische Verträglichkeit:
Wann immer möglich, bieten nachhaltige Hersteller den Verbrauchern Produkte, die aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wurden, ökologisch unbedenklich sind und sich für den täglichen Gebrauch eignen. Dazu gehören:
umweltschonende Herstellverfahren
optimale Abbaubarkeit der Rohstoffe und Fertigprodukte
sparsame, umweltverträgliche und recyclingfähige Verpackungen oder . . nachfüllbare Verpackungen
Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen
keine Tierversuche!!!
Soziale Verantwortung:
möglichst Rohstoffe aus Fair-Trade- und Dritte-Welt-Projekten
verantwortliches und faires Handeln, in Deutschland und in den Ländern, in denen die Körperpflegeprodukte hergestellt werden

Einige Kosmetikhersteller, wie z.B. The Body Shop engagieren sich dafür, dass auch Zulieferer in der Dritten Welt vom Handel profitieren: faire Einkaufspreise statt Hungerlöhne, langfristige Verträge statt schnellere Geschäfte.

Die Hersteller suchen nach Produkten, die sie ohne Zwischenhändler direkt bei Dorfgemeinschaften in der Dritten Welt einkaufen. Der Shea-Butter-Handel z.B. unterstützt viele Dörfer finanziell. Mit mehr als 40 Dorfgemeinschaften in 26 Ländern unterhält The Body Shop faire Handelsbeziehungen. Das Ziel dieses Unternehmens lautet: in jedem Produkt mindestens einen Inhaltsstoff aus fairem Handel zu verarbeiten.

Aber nicht nur ökologische, soziale und Tierschutzaspekte sprechen für Naturkosmetik, sondern auch gesundheitliche Gründe. Denn die Haut ist unser größtes und sensibelstes Sinnesorgan. Produkte mit Zutaten wie z B. petrochemische Stoffe und Tenside, chemische Konservierungsmittel und Emulgatoren oder synthetische Düfte können Hautreizungen, Allergien und in manchen Fällen Hauterkrankungen auslösen.

Eine gesetzliche Richtlinie für Naturkosmetik gibt es bisher in Deutschland nicht.
Gute Naturkosmetik sollte jedoch folgende Kriterien umfassen:
Verzicht auf Rohstoffe aus der Petrochemie
Verzicht auf Rohstoffe vom toten Tier bzw. gänzlicher Verzicht auf tierische Rohstoffe
Verzicht auf synthetische Hilfs- und Zusatzstoffe sowie Farb- und Duftstoffe
Verzicht auf aufwendige Kartons und umweltbelastende Materialien bei der Verpackung
Verzicht auf Tierversuche
Volldeklaration aller Bestandteile
soweit möglich Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau