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Der Bedarf an Mobilität wird durch vielfältige Systeme zu Lande, zu Wasser und in der Luft gedeckt. Alle diese Systeme sind durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe -vor allem Erdöl- gekennzeichnet, was die Umwelt in hohem Maße belastet: Schadstoffe werden emittiert und nicht erneuerbare Rohstoffe verbraucht.
Das verbrauchte Erdöl belastet die Umwelt von der Suche über die Förderung und Verarbeitung, den Transport bis hin zur Energieumsetzung. Für den Bau von Förder- und Transportanlagen werden wertvolle Wälder, oftmals Urwälder, gerodet und unberührte Küstenregionen in Industrieanlagen verwandelt. Die weltweit operierenden Ölkonzerne nehmen meist wenig Rücksicht auf die Umwelt und auf Menschenrechte.

Ölflecken verseuchen Böden und Gewässer, machen Ackerflächen unbrauchbar, das Trinkwasser ungenießbar und töten Fischbestände und andere Lebewesen. Kriege und gewalttätige Auseinandersetzungen um das „schwarze Gold“ fordern unzählige Menschenleben. Die einheimische Bevölkerung in den Ölfördergebieten bezahlt allzu oft mit ihrer Gesundheit: Ob die Ogoni in Nigeria, die Quichua und Shuarb im Amazonasgebiet von Ecuador, die Chanten, Nenzen und Mensen in Westsibirien – weltweit ist die Erdölgewinnung für die Verseuchung ganzer Landstriche und für schwere Menschenrechtsverletzungen mit verantwortlich. Dazu gehören Vertreibungen, der Einsatz von Zwangsarbeit, die Unterdrückung von Kritikern, stellenweise sogar bis zu deren „Verschwinden“.

Hinzu kommen durch weitere Nebenwirkungen des Verkehrs Flächenverbrauch, Zerschneidung von Biotopen und Wasserverschmutzung sowie gesundheitliche Beeinträchtigung durch Luftverschmutzung, Lärm und Verkehrsunfälle. Die Verkehrsüberlastung (Staus) stellt in fast allen Stadtgebieten dieser Welt ein zentrales Problem dar. Zusätzlich wird das Klimaproblem durch die Erzeugung von Treibhausgasen verschärft und die Lebensqualität in den Städten verschlechtert.

Auch wenn der Weg zur nächsten Einkaufsmöglichkeit kurz ist – die angebotenen Waren kommen in der Regel von weit her, obwohl sie oft auch lokal produziert werden oder produziert werden könnten. Minimale Preisunterschiede führen aufgrund geringer Transportkosten dazu, dass Rohmaterialien, halbfertige Produkte und Endprodukte kreuz und quer – meist per LKW – durch die Lande geschickt werden, bevor sie den Endverbraucher erreichen. Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, auch durch die bewusste Entscheidung, lokal produzierte Waren zu kaufen, sollte darum unterstützt werden.

Freizeit- und Urlaubsverkehr spielen bei der Verkehrserzeugung zunehmend eine Rolle. Attraktive umweltschonende Angebote im Freizeitbereich und die Förderung von Tourismuszielen im Inland tragen zur Verkehrsvermeidung bei und sind besonders dann zu begrüßen, wenn sie die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsträger – wie Bahn und Fahrrad – hervorheben.

Fliegen ist zwar die schnellste Art der Fortbewegung, aber sie ist auch die schädlichste für die Umwelt. Die Zeche für das Flugvergnügen zahlen überwiegend andere, nämlich diejenigen, die die Folgen des Klimawandels durch Überschwemmungen, Stürme und Dürren zu spüren bekommen. Außerdem gehen die Angebote der Billigflieger auf Kosten der umweltfreundlicheren Transportmittel, z.B. der Bahn.

Mobilität morgen

Eine nachhaltige Mobilität bedeutet die Unabhängigkeit von Erdöl und anderen fossilen Brennstoffen sowie die bewusste Wahl der Verkehrsmittel, der Antriebsarten und die Reduzierung von Transporten durch Optimierung der Standorte (Wohnort, Arbeitsort, Produktionsstandort, Ort der Verwendung von Produkten). Erneuerbare Brennstoffe sind z.B. Biodiesel, Pflanzenöl und mittels erneuerbarer Energie gewonnener Wasserstoff bzw. Elektrizität. Der Flächenverbrauch für Verkehrsflächen und die Lärmemission sollten reduziert werden. Eine Rangfolge für die nachhaltige Wahl von Verkehrsmitteln ist: zu Fuß gehen, Fahrrad, Binnenschiff, Seeschiff, Bahn, Bus, Auto, Flugzeug.

Ein Schlüssel zur Umsetzung einer nachhaltigen Mobilität ist die Einbindung der Länder des Südens. Im Jahr 2030 wird die Hälfte der Weltbevölkerung in den Städten der südlichen Erdhälfte leben und damit eine enorm gewachsene Nachfrage nach Mobilität schaffen. Diese Länder werden demnach den größten Anteil am Zuwachs des weltweiten Kraftfahrzeugbestandes verzeichnen, was einen beträchtlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen zur Folge haben wird.

Tipps:

Vor allem Inlandflüge können durch Verlagerung auf die Bahn vermieden werden.
Wenn möglich sollte man immer Verkehrsmittel ohne oder mit geringem Brennstoffbedarf wählen.
Beim Einkaufen sollte man auf regionale Produkte zurückgreifen, statt Waren aus entfernten Regionen zu kaufen.
Wenn sich eine Flugreise nicht vermeiden lässt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Klimaschaden zu kompensieren: zum Beispiel durch Einzahlung in Klimaschutzfonds, aus denen Klimaschutzprojekte in Ländern des Südens finanziert werden (z.B. www.atmosfair.com).