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Wasser ist für uns so alltäglich, dass wir uns kaum Gedanken über dieses unersetzliche Gut machen. Höchstens im Urlaub in südlichen Regionen beginnen wir vielleicht nachzudenken, wenn aus der Dusche nur spärlich Wasser tröpfelt oder zu bestimmten Zeiten gar kein Wasser verfügbar ist.

Sauberes Wasser als Grundlage des Lebens mag manchem im regenreichen Norden Deutschlands als Selbstverständlichkeit erscheinen, in Wahrheit ist es auf diesem Planeten Mangelware. Wasserknappheit und ihre Folgen treffen vor allem die Länder in den trockenen Regionen der Welt, hauptsächlich die Länder des Südens. 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern werden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch unsauberes Wasser verursacht. Jährlich sterben ca. vier Millionen Kinder an Krankheiten, die auf verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene zurückzuführen sind.

Global hat sich der menschliche Wasserverbrauch drastisch erhöht. Während der letzten 20 Jahre ist er um das Fünffache gestiegen. In der Bundesrepublik Deutschland beträgt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch etwa 129 Liter. Das sind 44 Liter mehr als 1950. Wenn die Menschheit dementsprechend weiter wirtschaftet, wird das Wasser zunehmend knapper. Die Engpässe werden jedoch regional ungleich verteilt auftreten. Wo es tatsächlich zu Knappheit kommen wird, hängt nicht allein vom Wasserangebot - etwa den Niederschlagsmengen - ab. Auch die Nachfrage spielt eine Rolle: Bevölkerungsdichte, Siedlungsstruktur und Formen der Wassernutzung beeinflussen ebenfalls die Wassernachfrage.

Auch die Ernährung der Weltbevölkerung hängt von der Wasserversorgung ab. Dürre und Wüstenbildung bedrohen weltweit 1,2 Milliarden Menschen und setzen einen Teufelskreis von Armut, Nahrungsmittel- und Trinkwasserknappheit, Brennstoffmangel und Abwandern der Menschen in die rasch wachsenden Großstädte in Gang.

Leicht könnte man den Eindruck gewinnen, nur im Süden der Welt gäbe es Wasserprobleme, aber auch in Europa und Nordamerika nimmt in einigen Regionen die Wasserknappheit besorgniserregend zu und überall gibt es große Risiken durch belastete Abwässer. Die zukünftige Wasserversorgung hängt stark davon ab, wie die Menschen heute mit den Wasservorräten haushalten.

Allein für den Bau eines Autos werden zum Beispiel 10.000 bis 20.000 Liter Wasser aufgewendet. In weiten Teilen Europas ist die Trinkwasserversorgung zudem durch giftige Stoffe hoch belastet. Darunter fallen insbesondere Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, Abwässer aus Industrieanlagen oder aber hormonbelastete Abwässer aus Privathaushalten (z.B. aus Medikamentenrückständen). Erfreulicherweise sind viele hiesige Industrieunternehmen dazu übergegangen, das Wasser von Schadstoffen zu entlasten, bevor sie es in Flüsse leiten.

Zum Schutz des Wassers kann und sollte jeder einzelne etwas beitragen, denn Wasserverschwendung und -verschmutzung finden nicht nur in der Industrie und der Landwirtschaft statt, sondern auch und vor allem in der eigenen Wohnung. Durch die Einhaltung einiger weniger Regeln kann jeder etwas für die Reinheit des Wassers tun:

Tipps:

Duschen ist viel energie- und wassersparender als Baden – und man ist danach genauso sauber.
Wassersparende Armaturen in Bad und Küche einbauen
die Belastung des Wassers vermindern, indem man weniger „Haushaltschemikalien“ wie Wasch- und Putzmittel verwenden
Zum Gießen von Pflanzen Regenwasser benutzen
Fachgerechte Entsorgung von Batterien, Medikamenten, Farben und Lacken etc.

Die UN-Vollversammlung rief für die Zeitspanne von 2005 bis 2015 die internationale Dekade „Water for Life“ aus - mit dem Ziel, insgesamt mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Wasser als Lebensgrundlage zu richten.