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Fairer Handel

Seit 2003 ziert das internationale FairTrade-Logo Produkte in Deutschland. VerbraucherInnen können fair gehandelte Produkte in vielen europäischen Ländern an dem einheitlichen Siegel erkennen. Der faire Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten in den Ländern des Südens, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Lebensbedingungen der Menschen in den Herkunftsländern der Produkte verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden. Zum Beispiel decken die festgelegten Mindestpreise beim fairen Handel die Produktionskosten und sichern das absolute Existenzminimum.


Der faire Handel fördert gezielt die besonders benachteiligten kleinbäuerlichen Familien und deren Selbsthilfeinitiativen. Das TransFair-Siegel garantiert, dass mit dem Kauf dieser Produkte ökologische Projekte, Bildung und Frauenförderung unterstützt werden. Die Kleinbauern sind hierbei an allen wichtigen Entscheidungen ihrer Genossenschaften direkt und demokratisch beteiligt. Dies gilt insbesondere für die Kontakte zum Management des Produktverkaufs, aber auch für die Verwendung des Mehrerlöses aus dem fairen Handel.Die Produzenten fair gehandelter Produkte werden in den Bereichen Marketing und Produktionsverfahren für Qualitätsverbesserungen weitergebildet. Darüber hinaus werden mit den Mehrerlösen Sozialprojekte wie Schulen, Gemeinschaftsräume, Brunnenbau, Apotheken, Schulstipendien und vieles mehr finanziert. Insgesamt profitieren rund 350 Bauernkooperativen und Plantagen in 49 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas vom fairen Handel mit dem Siegel; dadurch werden rund 1.000.000 Bauern und Arbeiter weltweit vertreten. Als fair gehandelte Produkte werden u. a. Kaffee, Tee, Orangensaft, Kakao, Schokolade, Honig, Bananen, Bonbons und Fußbälle gehandelt.


Sind TransFair-Produkte teu(r)er?
Beim konventionellen Kaffee laufen zwei Drittel aller Verkäufe über Sonderangebote. Sie geben nicht den realen Preis wieder, sondern sind Lockvogelangebote der Handelsketten. Dies lässt den Preisunterschied zu einem fair gehandelten Kaffee sehr hoch erscheinen. Auf die Tasse oder das Glas umgerechnet, zahlen die Konsumenten aber nur wenige Cent mehr für einen fair gehandelten Kaffee, Tee oder Orangensaft. Dafür betreiben sie aktiv Entwicklungspolitik mit dem Einkaufskorb und können die qualitativ hochwertigen Produkte mit den fairen Nebenwirkungen für die Produzentinnen und Produzenten oft auch in biologischer Qualität quasi doppelt genießen.

Ist das TransFair-Siegel auch ein Biosiegel?
TransFair ist kein Biosiegel, sondern ein Sozialsiegel, trotzdem ist das Biosortiment in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Heute tragen 40 Prozent aller TransFair- Produkte auch ein Biolabel. Von Beginn an einen kontrolliert ökologischen Anbau zu erwarten, würde viele Produzentengruppen ausschließen. Der faire Handel ist oftmals die Voraussetzung für eine Umstellung auf ökologische Anbauweise.

Das TransFair-SiegelTransFair ist eine unabhängige Siegelinitiative, die 1992 gegründet wurde. TransFair handelt nicht selbst mit Produkten, sondern vergibt sein Siegel an Firmen, die sich vertraglich verpflichten, die Kriterien des fairen Handels einzuhalten und dies auch kontrollieren zu lassen. Das Siegel bedeutet, dass die Erzeuger in den Entwicklungsländern durch den fairen Handel unterstützt werden.

Die FairTrade - Kriterien:
Zahlung von Mindestpreisen und Prämien, die über dem Weltmarktpreis liegen
langfristige Lieferverträge
Vorfinanzierung für Kleinbauern
direkter Handel, Ausschaltung des Zwischenhandels
Verbot von Kinderarbeit
Erfüllung internationaler Arbeits- und Sozialstandards
umweltschonende Anbau- und Verarbeitungsmethoden, weitgehender Verzicht auf Pestizide und Düngemittel.

Links zum Fairen Handel:

www.vzhh.de
Seite der Verbraucherzentrale auf der man unter anderem Informationen zum Fairen Handel bekommt.

www.transfair.org
Seite des Transfair-Vereins zur Förderung des Fairen Handels

www.gepa3.de
Seite zum Fairen Handel vom größten fairen Handelsunternehmen Europas.

www.weltladen.de
Portalseite der deutschen Weltläden (auch mit einem Verzeichnis).

www.germanwatch.org
Seite der Nord-Süd-Initiative Germanwatch.

www.fair-feels-good.de
Informationskampagne zum Fairen Handel mit Informationsmaterial zum bestellen und Downloaden.

www.transfair.org
Seite von TransFair e.V., die auch das Transfair-Siegel vergeben
Hier können Sie Wichtiges zum fairen Handel erfahren und
nachschauen, welche fairen Produkte bereits bei uns in den
Supermärkten zu finden sind.

www.eine-welt-unterrichtsmaterialien.de
Datenbank mit Hinweisen auf aktuelle Unterrichtsmaterialien, Bücher, Broschüren, Spiele, Ausstellungen und Aktionskisten etc. Themen sind Eine/Dritte Welt, Nachhaltige Entwicklung etc., Zielgruppe ist Unterricht, Erwachsenenbildung, Gruppenarbeit etc.
Einige Materialien können direkt bestellt werden.