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Energie ist eine, wenn nicht die Grundvoraussetzung für unser Leben.
Sie ist Hilfsmittel für Produktionsprozesse und sie ermöglicht Annehmlichkeiten wie Raumwärme, Kühlung und Mobilität. Weil die Energieträger Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran bisher in großen Mengen verfügbar waren, wird der wachsende Energiebedarf nach wie vor großzügig gedeckt. So drehen wir unbekümmert die Heizung höher wenn uns kalt ist, schalten bei Bedarf jederzeit Licht an, fahren mit dem Auto, fliegen in die Ferien und wären sehr erstaunt, wenn es plötzlich an der Tankstelle kein Benzin mehr gäbe.

Genau das könnte aber schon relativ bald passieren, denn in diesem Jahrhundert werden die Erdöl- und Erdgasvorräte und auch das Uran zur Neige gehen. Schluss mit Heizen, Autofahren, Fliegen und Elektrizität? Nein, nicht wenn es gelingt, den Energiebedarf zu reduzieren, die Effizienz zu verbessern und erneuerbare Energien zu nutzen.

Der Klimawandel
Es wird immer wärmer auf dem Globus: Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die weltweite Temperatur im Durchschnitt um 0,6 Grad Celsius erhöht. Das hängt damit zusammen, dass seit mehr als 100 Jahren immer mehr kohlenstoffhaltige, fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas verbrannt werden. Dabei wird Kohlendioxid frei gesetzt. Diese Emissionen verstärken den Treibhauseffekt in der Atmosphäre, der zur Erhöhung der globalen Temperatur führt.

Die Folgen sind insbesondere für die Länder des Südens dramatisch: steigende Erkrankungsraten, Hungersnöte, teilweise ausgelöst durch die fortschreitende Verbreitung von Wüstengebieten, können die Armut noch verstärken. Neben Dürren werden mit dem Klimawandel auch Stürme und Flutkatastrophen immer wahrscheinlicher. Dadurch werden Millionen von Menschen zu Flüchtlingen.

Der Ausstoß von Treibhausgasen muss in den kommenden Jahren deutlich reduziert werden. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Für die VerbraucherInnen ergeben sich z.B. folgende Handlungsmöglichkeiten:

In den meisten Haushalten gibt es mehrere Geräte mit Stand-by-Schaltung: Videorecorder, Radios, Computer und Spielekonsolen. Wenn man diese Geräte (z.B. mit Hilfe einer Verlängerungsschnur mit einem Kippschalter) ganz ausschaltet, spart man Energie: Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Wer abends ins Bett geht, sollte die Heizung in der ganzen Wohnung um fünf Grad herunterdrehen. Auch wenn mehrere Tage lang niemand zu Hause ist, sind 15 Grad ausreichend.
Vorhänge, Schränke und Sofas vor der Heizung verhindern, dass sich die Wärme im Zimmer ausbreitet. Anstatt die Heizung höher zu drehen, sollte man besser ein paar Freunde zum fröhlichen Möbelrücken einladen und – falls vorhanden - die Vorhänge verkürzen.
Wer beim Kochen einen Topf wählt, der drei Zentimeter kleiner ist als die Herdplatte, lässt 30 Prozent der Energie sinnlos verpuffen. Besser: einen ausreichend großen Topf wählen.
Duschen ist viel energie- und wassersparender als Baden – und danach ist man genauso sauber.
Lüften: lieber kurz die Fenster weit öffnen, statt ständig das Fenster gekippt zu lassen.
Licht nur dort nutzen, wo man sich gerade aufhält.
Stromsparmodus beim PC, wenn er längere Zeit nicht gebraucht wird.
Stromsparlampen statt herkömmliche Glühbirnen benutzen.
Möglichst Strom aus erneuerbaren Energien beziehen.

Erneuerbare Energien
Um den durch Einsparung und Effizienzverbesserung reduzierten Energiebedarf zu decken, sollten alle verfügbaren erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen. Derzeit werden schon folgende erneuerbare Energieträger genutzt: Wasserkraft und Windenergie für die Stromerzeugung, Biomasse für Kraft-Wärme-Kopplung und Raumheizung, Biogas für die Stromerzeugung, Bioliquide für den Verkehr, Solarthermie für die Warmwasserbereitung und u.U. Stromerzeugung, Photovoltaik für die Stromerzeugung, Geothermie für Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen für die Raumheizung, Gezeitenströme und Wellenenergie für die Stromerzeugung.

Erneuerbare Energien sind heimische Energieträger und bieten somit zwei Milliarden Menschen in den Ländern des Südens, die keinen Zugang zu modernen Energieträgern haben, eine Perspektive. Erneuerbare Energien können wesentlich dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung zu verwirklichen, allen Zugang zu Energie zu verschaffen, insbesondere den Armen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken, die Emission von Luftschadstoffen zu verringern und so neue ökonomische Chancen zu eröffnen.